Ambidextrie

Ambidextrie in Sozialwirtschaft und öffentlichem Sektor

Ambidextrie verbindet zwei große Herausforderungen im Management. Ambidextrie bedeutet Beidhändigkeit. Bei der einen Hand geht es um die Optimierung bestehender Strukturen, Prozesse und Abläufe (Exploitation), bei der anderen Hand um die Entwicklung neuer Geschäftsfelder oder Innovationen im Bereich von Produkt und Angebot (Exploration).

Beide Aspekte müssen in eine tragfähige ­Balance gebracht werden. Liegt der Schwerpunkt zu sehr auf der Exploitation, läuft eine Organisation ­Gefahr, in die „Erfolgsfalle“ zu geraten, liegt er zu sehr auf der Exploration droht die „Fehlerfalle“. Es gibt unterschiedliche Wege, diese Balance herzustellen, z. B. durch eine strukturelle Trennung oder auch durch eine explizite Bindung beider Aspekte an einen kontextuellen Zusammenhang.

Für viele Organisationen aus den Bereichen Non-Profit oder dem öffentlichen Sektor stellt sich bezogen auf diese beiden Pole die Frage nach der Prioritätensetzung. Die Rahmenbedingungen, in denen beide sich bewegen, sind häufig gleichzeitig herausfordernd und limitierend. Da steht der anspruchsvolle gesellschaftliche oder selbst gegebene Auftrag neben den knappen Personalressourcen, die Wettbewerbsfähigkeit konkurriert mit notwendigerweise unmittelbar zu erfüllenden Ansprüchen der Versorgung. Die Planung und Umsetzung von Innovationen wird oft an die verfügbaren Ressourcen der beteiligten Personen angepasst und erreicht nicht immer das notwendige Tempo, um eine spürbare, direkte Wirkung zu entfalten.

Die Frage, wie sich Exploitation und Exploration im Unternehmen gestalten sollen, lässt sich nach unserer Erfahrung am besten in einem gut strukturierten kommunikativen Prozess beantworten. Selten ist die erste Lösung auch die beste, ein breiter Blick auf die Gesamtsituation und die Einbeziehung des Know-hows, das in der Organisation selbst steckt, machen die Planung sicher und die Umsetzung tragfähig.

Die Digitalisierung von Abläufen und Dokumentationen ist häufig ein Auslöser für Innovation und Veränderung. Dabei geht es nie einfach nur um den Einsatz von digitalen Tools und Techniken, sondern immer auch darum, die dahinterliegenden Prozesse zu betrachten und insbesondere auch die Menschen, die den Digitalisierungsschritt umsetzen. Die große Chance, Exploration und Exploitation optimal zu verbinden, liegt in einer ganzheitlichen Betrachtung der Situation und in der professionellen Abwägung der Möglichkeiten und der Notwendigkeiten.

Ambidextrie-Studie

In einer aktuellen Studie zu Ambidextrie in Sozialwirtschaft und öffentlichem Sektor haben Dorothee Abrell, Tobias Dorgeist, Nele Freudenberg, Birgit Nawrath, Irene Ott-Hargina und Dr. Simon Pfersdorf mehrere Vertreter*innen unterschiedlicher Organisationen aus der Sozialwirtschaft und dem öffentlichen Sektor interviewt und die Erkenntnisse daraus anonymisiert einfließen lassen. Daneben wurden Ergebnisse aus einem Experteninterview mit Prof. Dr. Steffen Arnold von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Villingen-Schwenningen an unterschiedlichen Stellen in diese Studie mit aufgenommen.

Für weitere Informationen, Fragen oder Feedback zu dieser Studie kontaktieren Sie gerne die Autoren.

Simon Pfersdorf

Berater, Trainer und Coach.

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