Fragen Sie die, die es wissen
Eine Befragung der Mitarbeiter*innen ist ein sehr wirksames (Analyse-)Instrument, mit dessen Hilfe sich u.a. der Entwicklungsstand einer Organisation, das Klima in der Zusammenarbeit, die Wirksamkeit der Arbeitsorganisation und der allgemeine Grad der Mitarbeiterzufriedenheit sehr gut erfassen und durch eine Auseinandersetzung mit den Ergebnissen weiterentwickeln lassen. Ob die Wirkung dieses Instruments positiv oder negativ für die Organisation ausfällt, hängt unserer Erfahrung nach nicht nur von den Ergebnissen, sondern viel mehr von der Gestaltung des Gesamtprozesses ab.
Wir berücksichtigen daher folgende Punkte sehr genau:
Passgenauer Zuschnitt Mit jeder Befragung werden Erwartungen geweckt. Wenn im Nachgang nach einer Befragung nicht angemessen auf diese Erwartungen eingegangen wird, werden die Befragten enttäuscht – genau das Gegenteil von dem, was erreicht werden soll. Deshalb muss die Befragung passgenau und realistisch auf die spezifische Organisationssituation zugeschnitten werden: Welche Themen stehen im Fokus und welche zwischenzeitlichen Entwicklungen nach der letzten Befragung sind zu berücksichtigen?
Berücksichtigung der Stakeholder Mitarbeiterbefragungen erzeugen immer eine Bewegung in der Organisation und aktivieren oft das Interesse unterschiedlicher Stakeholder. Wir hören zu Beginn eines Projekts die Interessen der relevanten Stakeholder (z.B. Betriebsrat, bestimmte Bereiche, Vertreter aus Produktion und Verwaltung, …) an, um eine angemessene thematische Berücksichtigung und ggf. Einbeziehung abzuwägen.
Transparenz und Nachvollziehbarkeit Die Frage, wer an der Befragung und der anschließenden Interpretation/Auswertung der Ergebnisse beteiligt ist, berührt unserer Erfahrung nach das Gerechtigkeitsempfinden der Mitarbeitenden. Wir machen durch entsprechende Kommunikation und Information transparent und nachvollziehbar, wer wann und in welcher Form an einer Reflexion der Ergebnisse beteiligt ist. Es soll auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass hier eine Gruppe besonders bevorzugt und/ oder eine andere benachteiligt und damit innerhalb der Organisation symbolisch abgewertet wird.
Angemessener Umgang mit kritischen Rückmeldungen Wir haben es noch nie erlebt, dass bei einer Befragung ausschließlich positive Rückmeldungen gegeben wurden. Im Gegenteil: Befragungen führen oft dazu, dass vorhandene „Rabattmarken“ eingelöst werden. Nach der Befragung werden sich die Verantwortlichen in der Organisation auch mit diversen kritischen Rückmeldungen auseinandersetzen müssen. Das ist keine komfortable Situation, doch Abblocken oder Schön-Reden sind keine hilfreichen Reaktionen.
Wir binden die Führungskräfte im Vorfeld der Befragung aktiv in das Thema ein und qualifizieren sie für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Ergebnissen. Es ist dabei essentiell, dass das Führungsteam sich verbindlich zu der konkreten inhaltlichen Ausrichtung der Befragung verhält. Das geschieht am deutlichsten, wenn es selbst es verantwortet und (mit)entwickelt. So lässt sich gewährleisten, dass Ergebnisse der Befragung nützlich und nutzbar sind und dass man mit diesen im Hintergrund die Organisation auch tatsächlich weiterentwickeln will.
Partizipative Aufarbeitung der Ergebnisse Mitarbeiterbefragungen sind ein Instrument, um Organisationen weiterzuentwickeln. Dafür müssen die Ergebnisse klar aufbereitet und ein Verständnis für die Interpretation der Statistik entwickelt werden. Die Befragung bietet eine gute Grundlage für weitere Schritte, wenn die Mitarbeiter*innen in die Diskussion der Ergebnisse und in die Erarbeitung weiterer Maßnahmen einbezogen werden. In Workshops mit der Führungskraft können Wünsche und Erwartungen auf ihre Machbarkeit abgeklopft werden, konkrete Veränderungen und Maßnahmen entworfen und in ihren Auswirkungen auf andere Bereiche bewertet werden. Im Ergebnis soll nicht das prinzipiell Mögliche, sondern das konkret Machbare in Vereinbarungen münden.
In der technischen Durchführung der Datenerhebung und -auswertung hat sich seit Jahren unsere Kooperation mit dem Institut für Wirtschaft und Organisationale Prozesse (IWOP) bewährt.