Als erfahrene Moderatoren und Impulsgeber wurden wir von CONTRACT eingeladen, die Bürgergemeinschaft Rüppurr e.V. bei der Planung und Durchführung ihrer Stadtteilwerkstatt zu unterstützen. Ziel der Veranstaltung war es, ein lebendiges und lebenswertes Miteinander im Stadtteil zu fördern. Dabei ging es darum, Trennlinien zu überwinden und den Austausch zu fördern, um unterschiedliche Perspektiven zusammenzubringen und Verbesserungsbedarfe zu identifizieren.
Im Rahmen des Workshops wurden Ideen für die Zukunft von Rüppurr entwickelt und konkrete Projekte angestoßen. Besonders wichtig war es, Menschen zusammenzubringen, die sich nicht nur austauschen, sondern auch gemeinsam ehrenamtlich an den Projekten weiterarbeiten wollen. Durch unsere methodische Begleitung konnte ein Raum entstehen, der kreative Ansätze, persönliche Begegnungen und konkrete Planungen miteinander vereint.
Im Gespräch berichtet unsere Beraterin Sandy Diestmann, die die Stadtteilwerkstatt vor Ort moderierte von den Zielen, der Dynamik und den zentralen Ergebnissen des Workshops. Für die Durchführung der Veranstaltung, Organisation und inhaltliche Gestaltung haben bei dem Projekt unser Berater Sönke Haas, die Praktikantin Katharina Kübler und Sandy Diestmann eng zusammengearbeitet.
Welche Ziele sollte der Workshop der Stadtteilwerkstadt verfolgen und was waren besonders zentrale Punkte?
Sandy: Mit dem Workshop sollte vor allem ein Raum für innovative Ideen, Austausch und Zusammenarbeit in Rüppurr entstehen. Der Bürgermeister Dr. Frank Mentrup eröffnete die Veranstaltung mit einer Rede, in der er nicht nur als Oberbürgermeister, sondern vor allem als engagierter Bürger von Rüppurr auftrat. Seine nahbaren Worte ermutigten die Teilnehmer*innen, sich aktiv einzubringen.
Im Anschluss lernten sich die Bürger*innen in kleinen Runden kennen und tauschten persönliche Erfahrungen aus: Wer wohnt wo? Wie lange schon? Was hat mich hergebracht oder hier gehalten? Und natürlich die allerwichtigste Frage: „Wie gut sprechen Sie eigentlich Badisch?!“.
Die Vielfalt der Teilnehmer*innen hat mich sehr beeindruckt – ob jung oder alt, neu zugezogen oder alteingesessen. So konnten verschiedene Perspektiven vereint werden, und alle profitierten voneinander. Insgesamt bot der Workshop die Gelegenheit, die bereits im Kopf ausgemalten Ideen zu konkretisieren, sich besser kennenzulernen und Netzwerke zu knüpfen. Ich denke, viele Bürger*innen haben erkannt, dass Rüppurr eine wertvolle Gemeinschaft bietet, besonders wenn alle zusammen an Zukunftsperspektiven arbeiten. Das schweißt zusammen.
Sandy, du kommst ja eigentlich aus dem Karlsruher Osten, welchen Eindruck hast du von den Bürger*innen in Rüppurr?
Sandy: Der Tatendrang und die Motivation, die die Teilnehmer*innen des Workshops versprühten, hat mich absolut fasziniert. Der Raum war erfüllt von positiver Energie und man hat deutlich gespürt, dass die Menschen hier wirklich etwas bewegen möchten. Es war spannend zu sehen, wie neu Zugezogene, sowie alteingesessene Bürger*innen gemeinsam an einem Projekt arbeiten und dabei menschlich wirksam Veränderung in ihrem Wohnort vorantreiben.
Welche Ideen konnten entwickelt werden?
Sandy: Es wurden unter anderem Ideen zur Verbesserung der Verkehrssituation, zum Aufbau eines Marktcafés, zur Schaffung eines Jugendtreffs und einer besser vernetzten Altenarbeit angesprochen. Diese Institutionen sollen für mehr Gemeinschaft im Ort sorgen und zeigen, wie sehr den Menschen in Rüppurr das soziale Miteinander und der Austausch am Herzen liegen.
Weitere Informationen zu den entwickelten Projekten finden Sie in dem Artikel zur Stadtteilwerkstadt.
Mit welchen Konzepten habt ihr in dem Workshop gearbeitet?
Sandy: Wir haben mit dem Konzept „Open Space“ gearbeitet, damit die Teilnehmer*innen möglichst frei und flexibel im Austausch miteinander stehen und ihre Diskussionsthemen selbst bestimmen können. So werden sie aktiv in die Ideengenerierung und den Gesamtprozess eingebunden. Das Gesetz der zwei Füße besagt dabei, dass man jederzeit den Themenbereich wechseln kann, nach dem Motto: „Wer auch immer kommt, sind die richtigen Leute“.
Was war dein persönliches Highlight des Workshops?
Sandy: Mein Highlight war, wie die Teilnehmer*innen mit so viel Engagement ihre Ideen konkretisiert haben. Sie haben sich in Projektgruppen organisiert, die nun mit der Umsetzung der verschiedenen Initiativen beginnen. Ein wertvoller Aspekt war auch der Austausch, der weit über den Workshop hinausgeht. Es wurde deutlich, dass die Menschen in Rüppurr wirklich etwas bewegen wollen – und das hat mich wirklich begeistert.
Die Bürgergemeinschaft Rüppurr (BGR) unterstützt diese Gruppen aktiv, indem sie für Vernetzung sorgt und die Fürsprache bei städtischen Gremien übernimmt. Es ist großartig, dass es nicht bei Ideen bleibt, sondern konkrete Schritte unternommen werden, um diese Projekte in die Tat umzusetzen. Ich bin sehr gespannt, was sich in Rüppurr zukünftig alles entwickeln wird.
Mehr zur Stadtteilwerkstatt und der Arbeit der Bürgergemeinschaft Rüppurr
Die Bürgergemeinschaft Rüppurr e.V. (BGR) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für ein lebendiges und harmonisches Miteinander engagiert. Mit zahlreichen Projekten und Initiativen fördert die BGR den Austausch zwischen den Bewohner*innen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl im Stadtteil.
Weitere Informationen zur Arbeit der BGR und den angestoßenen Projekten finden Sie auf ihrer Webseite oder im Artikel zur Stadtteilwerkstatt.